„im Winter hatte ich den Glauben daran fast verloren…“
Rosa Müller vom Ruderverein Zell hat an der diesjährigen Henley Women‘s Regatta mit gutem Erfolg teilgenommen.
Monate lang sah es so aus, als dass der Brexit und die Reisebeschränkungen im Zuge der Pandemie den Traum von Rosa Müller unmöglich machen würden. Immer wieder änderten sich die formalen Anforderungen an die Beantragung eines Arbeitsvisums für Großbritannien und der Lockdown im Winter erhöhte die Unsicherheit noch weiter. Die gebürtige Bullayerin hat Chemie in Heidelberg und Bristol studiert. Eigentlich kam sie vom Schwimmsport, hat in ihrem ersten Auslandsjahr in Bristol aber die Liebe zum Rudersport entdeckt. Nach dem Studium wollte sie die Masterarbeit in Cambridge schreiben und versuchen beim Cantabridgian RC („Cantabs“) in eine Mannschaft zu kommen, die in Henley, dem Wimbledon des Rudersports, starten würde. In den Semesterferien und während des Lockdowns trainierte Rosa in ihrem Heimatverein, dem RV Zell 1921 EV. um sich auf ihr großes Ziel vorzubereiten. Anfang April war es dann soweit, das Visum kam und die Unsicherheiten der vergangenen Monate waren vergessen. Die Aufnahme in Cambridge bei den Cantabs war freundlich und das Training sehr professionell. Mit den gezeigten Leistungen auf kleineren Regatten und im Training empfahl sich Rosa für den Frauendoppelzweier. Mit ihrer Partnerin Vanessa Lockyer musste sie in einem Starterfeld von 32 Booten bestehen. Zunächst standen die Time Trials (Zeitläufe) an. Die 16 zeitschnellsten Mannschaften trafen anschließend im KO-System im Achtelfinale aufeinander. Gegen das favorisierte Team aus Mortlake konnten sich Rosa und Vanessa in einem harten Kampf Bord an Bord durchsetzen und sich für das Viertelfinale qualifizieren. Dort trafen sie auf die Mannschaft der Universität Cambridge. Rosa und Vanessa versuchten das Lokalduell offen zu halten, aber die Gegnerinnen waren dann doch zu stark.
Die beiden Skullerinnen sind mit diesem Ergebnis sehr zufrieden, denn die Teilnahme an der Henley Women‘s Regatta ist nicht nur für Rosa, sondern für alle britischen Ruderer*innen ein Traum. Internationale Gäste wie Rosa waren in diesem Jahr selten.